Veranstaltungen
5. Sinfoniekonzert
der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach
Joseph Haydn (1732–1809) - Sinfonie Nr. 59 A-Dur „Feuer-Sinfonie“ Hob. I:59
Joseph Haydn - Violoncellokonzert Nr. 2 D-Dur Hob. VIIb:2
Ludwig van Beethoven (1770–1827) - Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Simone Drescher / Violoncello
Florian Ludwig / Dirigent
Allein der Titel „Feuer-Sinfonie“ lässt vermuten, dass Joseph Haydns 59. Sinfonie die Ouvertüre zu einem fulminanten Abend sein könnte. Woher der Titel stammt, ist bis heute unklar. Die einst angenommene Verbindung zum Schauspiel Die Feuersbrunst konnte zwar widerlegt werden, aber dennoch finden sich in den Quellen mehrere Vermerke auf den heute noch gebräuchlichen Titel. Dass das Werk heute so selten gespielt wird, mag zudem damit zusammenhängen, dass es ans Orchester durchaus virtuose Anforderungen stellt.
Im Gegensatz zur „Feuer-Sinfonie“ zählt das 2. Violoncellokonzert zu Haydns meistgespielten Werken. Es ist daher kaum zu glauben, dass lange Haydn gar nicht als Komponist galt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein existierten Bearbeitungen. Erst 1963 konnte das Originalmanuskript gefunden und Haydn die zweifelsfreie Autorschaft zugesprochen werden. Bis heute treiben jedoch die Bearbeitungen weiter ihr Unwesen auf den Bühnen dieser Welt und wo „Haydn“ draufsteht, ist oft gar nicht Haydn drin…
Solche Zweifel bestanden bei Ludwig van Beethovens A-Dur-Sinfonie nie. Wieder einmal war der Komponist mit diesem furiosen und für ihn ungewöhnlich ironischen Werk seiner Zeit weit voraus: Carl Maria von Weber erklärte Beethoven „reif fürs Irrenhaus“ und Clara Schumanns Vater Friedrich Wieck meinte, „daß diese Sinfonie nur im unglücklichen – im trunkenen Zustande komponiert“ worden sein könne. Dabei gelang Beethoven im Finale eine ekstatische Steigerung des Tanzes – auch hier könnte man sagen: mit Feuer!
Zum Dirgigenten:
Florian Ludwig durchlief nach seinem Studium bei Hermann Michael an der Hochschule in München eine klassische Kapellmeisterlaufbahn mit Stationen in Mannheim und Bremen und war nach seinem Engagement als Generalmusikdirektor in Hagen zuletzt in derselben Funktion in Gießen tätig. Seit 2015 ist er zudem Professor für Orchesterleitung an der Hochschule für Musik Detmold.
Ein weitgefächertes Repertoire mit zahlreichen innovativen Konzertformaten zeichnet seine Programmplanung aus, für die er 2014/15 vom Verband der Deutschen Musikverleger mit dessen Preis für das beste Jahresprogramm aller Orchester im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet wurde.
Überzeugende und mitreißende musikvermittelnde Konzepte und das Zugehen auf das Publikum liegen Florian Ludwig besonders am Herzen. „Musik kann Grenzen überwinden, Sprachbarrieren verschwinden lassen. Musik schafft Gemeinsamkeit, wo vorher nur Trennung war. Daher ist ihre gesellschaftliche Bedeutung heute größer denn je.“
Zur Solistin:
Simone Drescher wurde 1990 in Herdecke geboren und gilt als eine der eigenständigsten Stimmen der heutigen Celloszene. Sie studierte an den führenden Musikhochschulen Deutschlands: an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt, anschließend im Master- und Konzertexamenstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin in der Klasse von Prof. Troels Svane. Ihr Solisten-Konzertexamen schloss sie 2021 mit dem Konzerthausorchester Berlin im Großen Saal des Konzerthauses erfolgreich ab.
Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie in Meisterkursen u. a. von Wolfgang Boettcher, Natalia Gutman, Tabea Zimmermann, David Geringas, Michael Sanderling, Johannes Moser und Kurt Masur. Früh wurde sie als Jungstudentin an den Musikhochschulen in Detmold, Düsseldorf und Dortmund gefördert.
Simone Drescher ist Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. 2023 wurde sie für den OPUS Klassik in drei Kategorien nominiert und erhielt in New York den Listeners’ Choice Award für ihr Debütalbum HUMANITY. Zuvor gewann sie u. a. den Else-Beitz-Gedächtnispreis der Deutschen Stiftung Musikleben (2020), den Carl-Flesch-Preis (2018) sowie mehrere Auszeichnungen beim Deutschen Musikwettbewerb (2012/13) mit Aufnahme in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler. Zudem ist sie mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds, der ihr ein Cello von Giovanni Battista Grancino (Mailand, um 1700) zur Verfügung stellte.
Als Solistin konzertierte sie mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, der Sinfonietta Riga, der Neuen Philharmonie Westfalen, der Philharmonie Baden-Baden, der Kammerphilharmonie Wernigerode sowie dem Karlovy Vary Symphony Orchestra. Konzertreisen führten sie durch Deutschland und Europa sowie nach Ägypten, in die USA und nach Skandinavien. Sie gastierte bei Festivals wie dem Beethovenfest Bonn, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, dem IMPULS Festival Halle, dem International Bari Music Festival sowie bei den Jüdischen Kulturtagen Berlin.
2025 ist sie u. a. Artist in Residence beim IMPULS Festival Halle und trat beim Eröffnungskonzert des Grand Egyptian Museum in Kairo auf.
Ihre CD-Veröffentlichungen erscheinen international bei Naxos of America, darunter das Solo-Album CELLOLOGUE (2023) und ihr mehrfach ausgezeichnetes Debüt HUMANITY (2022). Rundfunkmitschnitte dokumentieren ihre künstlerische Tätigkeit u. a. bei BR, WDR, NDR, MDR, Deutschlandfunk Kultur und der Deutschen Welle.
Neben ihrer solistischen Tätigkeit widmet sich Simone Drescher intensiv der Lehre. Sie unterrichtet seit 2021 privat und gibt internationale Meisterkurse, u. a. in Lettland, Münster, Murnau sowie an der Danube University Krems. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Deutschen Stiftung Musikleben, von YEHUDI MENUHIN Live Music Now sowie weiterer bedeutender Stiftungen.
Simone Drescher lebt in Leipzig und konzertiert weltweit als Solistin und Kammermusikerin.
Paginierung
Dieser Veranstaltungsplan wird mit freundlicher Unterstützung des Vogtlandkreises aus der Zentralen Veranstaltungsdatenbank freizeitkalender.eu erzeugt. Vielen Dank!